Kennen Sie das Gefühl, wenn der Alltag Sie ständig überfordert, To-Do-Listen endlos erscheinen und Sie sich trotz harter Arbeit erschöpft und ausgebrannt fühlen? Falls ja, sind Sie nicht allein. Besonders Menschen mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) stehen im Berufsleben vor besonderen Herausforderungen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass sie ein deutlich erhöhtes Risiko für Burnout haben – und das hat viel mit ihren Exekutivfunktionen zu tun.
Was sind Exekutivfunktionen – und warum sind sie so wichtig? Exekutivfunktionen sind kognitive Fähigkeiten, die uns helfen, unser Verhalten zu steuern, uns zu organisieren und effizient zu arbeiten. Dazu gehören zum Beispiel:
- Zeitmanagement– Deadlines einhalten, Prioritäten setzen
- Selbstorganisation– Aufgaben strukturieren, den Überblick behalten
- Impulskontrolle– sich nicht von jeder Ablenkung mitreißen lassen
Gerade Menschen mit ADHS haben oft Defizite in diesen Bereichen.
Das bedeutet: Sie kämpfen mit chaotischen Arbeitsabläufen, Stress durch verpasste Fristen und permanenter Überforderung. Und genau das kann langfristig zu Burnout führen.
Die Studie: ADHS, Exekutivfunktionen und Burnout – Eine neue Studie hat genau diese Zusammenhänge untersucht.
Die Ergebnisse:
- Arbeitnehmer mit ADHS haben ein höheres Burnout-Risiko als ihre Kollegen ohne ADHS.
- Ihre Exekutivfunktionsdefizite sind ein zentraler Faktor für diese Erschöpfung.
- Besonders Zeitmanagement-Probleme und mangelnde Selbstorganisation stehen im direkten Zusammenhang mit emotionaler, physischer und kognitiver Erschöpfung.
Das bedeutet: Es sind nicht nur die ADHS-Symptome an sich, die Betroffene belasten, sondern vor allem die Schwierigkeiten, mit den Anforderungen des modernen Berufslebens klarzukommen.
Was können Sie daraus lernen? Wenn wir verstehen, dass Defizite in Exekutivfunktionen eine große Rolle spielen, können wir gezielt an Lösungen arbeiten. Hier einige Ansätze, die helfen können:
- Strukturierte Arbeitsumgebungen schaffen – Klare Prozesse, To-Do-Listen, digitale Tools wie Trello oder Notion, aber auch analoge Ansätze wie das Eisenhower-Schema, können helfen, den Überblick zu behalten.
- Zeitmanagement-Trainings nutzen– Spezielle Coachings oder Apps wie „Forest“ oder „Pomodoro“ können helfen, die Zeit effektiver einzuteilen.
- Flexible Arbeitsmodelle etablieren– Homeoffice, flexible Arbeitszeiten oder regelmäßige Pausen können Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern.
- Unterstützung suchen– Sei es durch Therapie, Coaching oder Selbsthilfegruppen – der Austausch mit anderen kann eine große Erleichterung sein.
Das Fazit: Ein Umdenken ist nötig Burnout ist kein persönliches Versagen – und schon gar nicht für Menschen mit ADHS. Die Studie zeigt, dass die Art, wie wir arbeiten, nicht immer für alle funktioniert. Deshalb sollten Unternehmen, Kollegen und Betroffene gemeinsam daran arbeiten, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Denn nur wenn wir unsere Stärken nutzen und unsere Schwächen bewusst managen, können wir langfristig gesund und produktiv bleiben.
Sind auch Sie betroffen von ADHS und haben mit Burnout-Symptomen zu kämpfen, vereinbaren Sie einfach einen Erstgesprächstermin oder kontaktieren uns über das Kontaktformular.
Neomentix – Tom Kühl